Geisternetze auch als "verlorene" oder "gespenstische" Fischernetze bezeichnet, sind Netze, die in den Ozeanen und Meeren zurückgelassen oder absichtlich entsorgt wurden und weiterhin Fische und andere Meerestiere fangen, auch wenn keine Fischer sie mehr aktiv nutzen. Diese Geisternetze bestehen oft aus Kunststoffen wie Nylon und können für lange Zeit in den Meeren treiben und große Entfernungen zurücklegen. Gabriele Dederer, Geisternetze-Referentin beim WWF Deutschland fasst zusammen, dass die Zahl der im Mittelmeer verlorenen Fanggeräte auf 2.637 bis 3.342 Tonnen pro Jahr geschätzt wird.
Der Zusammenhang zwischen Geisternetzen, Plastik und dem Sterben von Meerestieren und Seevögeln ist eng miteinander verknüpft und hat verschiedene schädliche Auswirkungen:
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Geisternetze setzen ihre gefährliche Fischereiaktivität auch nach der Entsorgung oder dem Verlust fort. Sie können eine erhebliche Anzahl von Fischen und anderen Meerestieren fangen, die sich in den Netzen verfangen und nicht entkommen können. Dadurch werden nicht nur die Zielarten, die ursprünglich gefangen werden sollten, betroffen, sondern auch zahlreiche andere Meerestiere, die versehentlich gefangen werden (Beifang). Dies führt zu einem massiven Rückgang der Artenvielfalt und hat schwerwiegende Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme.
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Geisternetze bestehen in der Regel aus Kunststoffen wie Nylon, die nicht biologisch abbaubar sind. Die Netze zerfallen allmählich in kleinere Fragmente, sogenannte Mikroplastikpartikel, die in die Nahrungskette gelangen. Kleinste Organismen nehmen diese Partikel auf, und sie werden schließlich in immer größeren Mengen in größeren Meerestieren und Fischen gefunden. Die Plastikverschmutzung kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Verdauungsstörungen, Hormonstörungen und sogar dem Tod von Meerestieren.
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Erstickung Plastikverschmutzung: und Verwicklung: Meerestiere und Seevögel können sich in den Geisternetzen verfangen, was zu Verstrickungen führt. Sie können darin gefangen bleiben und ertrinken oder ersticken, da sie ihre natürlichen Bewegungen nicht ausführen können, um sich aus den Netzen zu befreien. Viele Arten, einschließlich Meeresschildkröten, Wale, Delfine und Seevögel, sind von dieser Bedrohung betroffen.
Das Ausmaß des Problems ist besorgniserregend, da Schätzungen zufolge Millionen von Meerestieren und Seevögeln jedes Jahr durch Geisternetze und Plastik sterben. Um diese Bedrohung für die Meeresumwelt zu reduzieren, ist es wichtig, internationale Zusammenarbeit zu fördern, um den Abfall von Fischernetzen zu minimieren, die Forschung zu verbessern, um biologisch abbaubare Alternativen zu entwickeln, und die Aufklärung über die Auswirkungen von Geisternetzen und Plastikverschmutzung zu erhöhen, damit wirksame Maßnahmen ergriffen werden können.
Eines von vielen internationalen Projekten zur Verbesserung der Meeresumwelt ist die Zusammenarbeit des deutschen und französischen WWF, welches sich für die Befreiung des Mittelmeers von Plastikmüll und Geisternetzen einsetzt.
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